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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 80

1907 - Leipzig : Freytag
80 Derdnische Krieg 1864. Im Jahre 1861, nach dem Tode seines Bruders, bestieg Prinz Wilhelm den preuischen Knigsthron. Bald daraus, im Jahre 1864, brach der dnische Krieg aus. Die Dnen wollten Abb. 50. Kaiser Wilhelm I. nmlich das deutsche Herzogtum Schleswig dnisch machen. Deshalb erklrten Preußen und sterreich gemeinschaftlich an Dnemark den Krieg. In vielen heftigen Kmpfen wurden die Dnen zurckgeschlagen. Am be-rhmtesten ist die Erstrmung der Dppeler Schanzen am 18. April 1864.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 104

1907 - Leipzig : Freytag
104 Der dnische Krieg 1864. Im Jahre 1861, nach dem Tode seines Bruders, bestieg Prinz Wilhelm den preuischen Knigsthron. Bald darauf, im Jahre 1864, brach der dnische Krieg aus. Die Dnen wollten Abb. 58. Kaiser Wilhelm I. nmlich das deutsche Herzogtum Schleswig dnisch machen. Deshalb erklrten Preußen und sterreich gemeinschaftlich an Dnemark den Krieg. In vielen heftigen Kmpfen wurden die Dnen zurckgeschlagen. Am be-rhmtesten ist die Erstrmung der Dppeler Schanzen am 18. April 1864.

3. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 89

1889 - Leipzig : Freytag
89 5. der Nordische Krieg (17001721). Der junge Schwedenknig Karl Xii. war gerade auf der Brenjagd, als man ihm den gegen ihn geschlossenen Dreimchtebund ankndigte. Unerschrocken sagte er: Wir haben eine gerechte Sache; Gott wird uns helfen." Mit rasch gesammelten Streitkrften wandte er sich zuerst gegen die Dnen (1700), indem er nach der Insel Seeland bersetzte und bis Kopenhagen vordrang. Der erschreckte Dnenknig verstand sich sogleich zum Frieden. Daraus landete Karl in Livland, wo die Russen eingebrochen waren und die Stadt Narwa belagerten. Karl schlug in einem dreistndigen hitzigen Kampfe, bei welchem er selbst in den vordersten Reihen focht, die zehnfache russische bermacht. Kurz darauf rckte er gegen den Polenknig August Ii. den Starken vor, der zugleich Kurfürst von Sachsen war; dieser wurde nicht nur selbst aus Warschau verjagt und nach Sachsen gedrngt, sondern die Polen wurden sogar von Karl zur Wahl eines neuen Knigs gezwungen. So hatte Karl in 9 Mo-naten drei mchtige Könige besiegt, und alle Welt staunte der den jugendlichen Helden. In Polen und Sachsen verweilte er aber zu lange, und während dieser Zeit eroberte Peter Jngermanland, sowie einen Teil von Esthland und Livland, lie die Morste an der Newamndung austrocknen und in unglaublich kurzer Zeit eine neue Stadt, die er nach sich Petersburg nannte, aufbauen (1703). 100 000 feiner Unterthanen, Adelige, Kaufleute und Handwerker aus Moskau, Archangel und andern Stdten muten auf kaiserlichen Befehl nach Petersburg bersiedeln, und auch Auslnder wurden zur Einwanderung in die rasch aufblhende Stadt eingeladen. Endlich beschlo Karl, nachdem er sieben Jahre mit der Ordnung der pol-nischen Verhltnisse hatte verstreichen lassen, in das Innere Rulands vor-zudringen; er lie sich aber, dem Rate seiner erprobtesten Feldherren zu-wider, von dem Kosakenhuptlinge Mazeppa, der sich von Rußland frei machen wollte und ihm Hilfe versprach, zu einem Umwege nach Sden durch die Ukraine verleiten und traf nach einem erschpfenden Marsche mit seinem zusammengeschmolzenen und ausgehungerten Heere bei Pultawa auf die russische bermacht. Hier kam es zur entscheidenden Schlacht (1709), in welcher die Schweden vollstndig geschlagen wurden. Die meisten gerieten in Gefangenschaft und sahen ihre Heimat nie wieder; mit Mhe rettete sich Karl mit 1500 Mann durch die Flucht nach der Trkei, wo er als berhmter Held mit kniglichen Ehren ausgenommen wurde. Es gelang ihm sogar, die Trken zu einem Feldzuge gegen Rußland zu bewegen, und diesmal wurde Peter am Pruth eingeschlossen und wre verloren gewesen, wenn nicht seine kluge Gemahlin Katharina, die von Geburt eine Bauerntochter war, von den trkischen Heerfhrern durch Bestechung freien Abzug erlangt htte. 6. Karls Xii. Ende. Vergeblich suchte Karl die Trken zu einem neuen Feldzuge zu bewegen; er wurde dem Sultan sogar unbequem und

4. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 151

1889 - Leipzig : Freytag
151 und Freiheiten blieben (Personalunion, nicht Staatsangehrigkeit). Schon 1846 hatten sie gehofft, von Dnemark wieder frei zu werden; Christian Vii. hatte es aber damals in einem offenen Briefe" deutlich ausgesprochen, da auch nach dem Aussterben der lteren dnischen Linie daran nicht zu denken sei. Darum hatten sie 1848 einen Versuch der Befreiung mit Hilfe deutscher Turner und Freischaren gemacht, und wurden 1849 auch von deutschen Reichstruppen untersttzt. Da aber Rußland, England und Frankreich die Dnen begnstigten, so kam es am 6. Juli 1849 zu einem Waffenstillstnde und das Jahr darauf zum Frieden von Berlin, durch welchen Schleswig-Holstein den Dnen preisgegeben wurde. Als aber 1863 der Nachfolger Friedrichs Vji., Christian Ix., die Einverleibung Schleswigs in den dnischen Staat offen aussprach, kamen 45 000 Preußen und sterreicher den bedrohten Lndern zuhilfe, und so entstand der dnische oder schleswig-holstei-nische Krieg 1864. Der alte preuische Feldmarschall Wrangel, der schon 1848 mit gegen die Dnen gekmpft hatte, fhrte die sterreichisch-preuische Armee, bis die Entscheidung von Dppel stel. Prinz Friedrich Karl, des Knigs Neffe, fhrte die Preußen von Lbeck, Feldmarschalllieutenant v. Gablenz die sterreicher von Hamburg aus. Die Dnen hatten mit 25000 Mann das Danewerk besetzt, eine Reihe von Schanzen, die quer durch Sdschleswig zogen, rumten sie aber bald, als Prinz Friedrich Karl die Schlei berschritten hatte, und zogen sich meist nach den zehn Dppeler Schanzen, auf der Ostkste Schleswigs der Insel Alsen gegenber, zurck. Am 18. April 1864 wurden dieselben trotz Pallisaden, Drahtzunen, Wolfsgruben und andern knstlichen oder natrlichen Hindernissen gestrmt und um Mittag trotz heldenhaften Widerstandes genommen. Bis dahin war König Wilhelm in Berlin geblieben; nun reiste er mit v. Roon und v. Mantenffel nach Schleswig, um seinen Truppen zu danken. Als er dann heimgekehrt war, wurden am 4. Mai die eroberten dnischen Geschtze, von ihm selbst eingeholt, durch das Brandenburger Thor nach Berlin hereingefhrt. Da die Dnen einen Waffenstillstand von sechs Wochen, statt zu Friedensverhandlungen, zu neuen Rstungen benutzten, unternahm der General Her Warth von Bittenfeld in der Nacht vom 28. auf den 29. Juni die khne berfahrt nach der Insel Alsen auf 160 Khnen; zugleich eroberten die Preußen im Westen die friesischen Inseln Sylt und Fhr, drangen bis zur uersten Nordspitze Jtlands vor und pflanzten am Kap Skageu die preuische Fahne auf. Jetzt kam es zum Frieden, der am 30. Oktober 1864 zu Wien geschlossen wurde. Die Dnen traten Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an sterreich und Preußen ab. Am 7. Dezember zogen die siegreichen Preußen in Berlin ein. Infolge ^ des Kriegs und der Flottenschau (5. Juni 1864) wurde auch die preuische

5. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 160

1889 - Leipzig : Freytag
160 Kaiser Wilhelm und Bismarcks das als ein teures Vermchtnis auf die beiden Nachfolger Wilhelms berging. 3. Heimlich von Moltke, geboren den 16. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin, erhielt seine erste militrische Ausbildung in Kopenhagen und war vou 18181822 in dnischem, dann in preuischem Kriegsdienste. Schon im Jahre 1827 wurde er in den Groen Generalstab berufen, und seit 1858 war er der Chef desselben. In die Zwischenzeit fllt feine Reife in den Orient (1835) und feine Teilnahme an dem trkischen Feldzuge gegen den gyptischen Pascha Mehemed Ali. Schon der Entwurf zu dem dnischen Feldzuge war groenteils sein Werk; als Feldherrntalent ersten Ranges zeigte er sich im Jahre 1866, und den hchsten Gipfel des Ruhms erstieg er im Jahre 1870; denn die schnelle und leichte Entfaltung der gewaltigsten Heeresmaffen, das rasche und sichere Eingreifen und Zusammen-wirken derselben war ganz sein Werk; getrennt marschieren, vereint schlagen" war der Grundsatz, der seine Heeresleitung zu so beispiellosem Ersolge fhrte. Er wurde am 28.. Oktober 1870 in den Grafenstand erhoben und am 16. Juni 1871 Generalfeldmarschall. Auf sein dringendes Ansuchen wurde er von Kaiser Wilhelm Ii. seiner Stellung enthoben, aber mit neuen Auszeichnungen berhuft und zum Chef der Landesverteidigung ernannt. Seine hohe hagere Gestalt macht im hchsten Greifenalter den Eindruck der Rstigkeit und Sicherheit, sein schars geschnittenes Gesicht, von vielen Linien durchzogen, trgt die Spuren tiefer Gedankenarbeit an sich. Man nennt ihn darum den Schlachtendenker" oder, weil er selten spricht, den Schweiger". So oft er aber im Reichstage das Wort ergriffen hat, zeigte seine Rede neben gediegenster Sachkenntnis eine zwingende Klarheit und Folgerichtigkeit der Gedanken, die in fchn flieender, edler Sprache zum Ausdruck gelangen. 4. Feldherr. Unter den hervorragenden Feldherrn ist vor allem neben dem Kronprinzen (f. 39) dessen Vetter, Prinz Friedrich Karl, zu trennen (18281885). Er hatte sich schon an den Feldzgey in Schleswig-Holstein 1848 und Baden 1849 beteiligt und erhielt 1864 den Oberbefehl der die preuischen Truppen, erstrmte die Dppeler Schanzen und hatte Anteil art den weiteren Siegen. Seine glnzende Heldenlaufbahn legte er, von Sieg zu Sieg eilend, in dem Kriege von 1870/71 zurck (Schlachten vor Metz, Einschlieung und Einnahme von Metz, Kmpfe an der Loire, 6. bis 12. Jan.). Der König zeichnete den schneidigen Husarengeneral durch Ernennung zum Generalseldmarschalle aus. Als hervorragender Feldherr ist ferner zu nennen Leonhard von Blumenthal (geb. 1810), der umsichtige und erfahrene Berater des Kronprinzen als Chef des Generalstabs der 2. Armee 1866 und der 3. Armee 1870. Er wurde 1883 in den Grafenstand erhoben. Unter den frstlichen Helden thaten sich ruhmreich hervor der Groherzog Friedrich Franz Ii. von Mecklenburg (18231883),

6. Teil 3 - S. 160

1912 - Leipzig : Freytag
160 Sofort sandte Friedrich Wilhelm Iv. Teile seiner Armee unter demfeld marsch a l l W r a n g el nach Holstein. Die Preußen erfochten Sieg auf Sieg, jagten die Dänen auf die Insel Alsen zurück und besetzten sogar die Stadt Friedericia in Jütland. Die Dänen suchten sich dadurch zu rächen, das; sie die preußischen Handelsschiffe wegnahmen und die preußische Küste blockierten. Aber auch in die dänischen Angelegenheiten mischte sich das Ausland, so daß sich Preußen genötigt sah, mit Dänemark einen Waffenstillstand zu schließen. Leider führte dieser zu keinem Frieden. Im Jahre 1849 eröffneten die Dänen einen zweiten Feldzug. Abermals zog ein preußisch-deutsches Heer den Schleswig-Holsteinern zu Hilfe. Doch die Preußen konnten ihre Erfolge nicht ausnutzen; von Rußland und England gedrängt, schlossen sie mit dem Feinde einen neuen Waffenstillstand, der im Jahre 1850 zum Frieden führte. — Daslondonerprotokoll von 1852vernichtete dann die Hoffnung der Schleswig-Holsteiner, von dem verhaßten Joch der Dänen freizukommen. Es bestimmte, daß die Herzogtümer für immer bei Dänemark verbleiben, aber niemals ihm einverleibt werden sollten. So waren zwei deutsche Länder durch den Machtspruch Europas der Rachsucht der Dänen ausgeliefert. 5. Friedrich Wilhelms weitere Regierung. Unter Friedrich Wilhelm Iv. erhielt der preußische Staat einen Zuwachs durch die Erwerbung der Fürstentümer Höhenzollern-Hechingen und Sigma-ringen. Sie wurden im Jahre 1850 von den regierenden Fürsten „zum Nutzen deutscher Einheit" freiwillig abgetreten. Damit wurden Preußens Beziehungen zu Süddeutschland wiederhergestellt, die seit dem Verluste vou Ansbach und Bayreuth unterbrochen waren. — Während des dänischen Krieges hatte sich die Notwendigkeit einer preußischen Flotte herausgestellt; deshalb war der König bemüht, eine solche zu schaffen. Unter der Leitung des Prinzen Adalbert wuchs sie bald zu einer ansehnlichen Macht empor. Da die Ostsee aber leicht von Dänemark und Schweden geschlossen werden konnte, kaufte Friedrich Wilhelm im Jahre 1853 von Oldenburg ein kleines Küstengebiet am Jadebusen, um es Zur Anlegung eines Kriegshafens zu benutzen. Damit sicherte er seiner wachsenden Flotte die Verbindung mit dem Weltmeere. — Zur Förderung der kirchlichen Angelegenheiten schuf der König den Oberkirchenr at als oberste geistliche Behörde. Seinem frommen, tief religiösen Herzen war es ein Bedürfnis, alle Zweige der Mission zu pflegen und in allen Teilen seines Landes Gotteshäuser zu erbauen oder verfallene restaurieren zu lassen. — In hochherziger Weise unterstützte der König die K u n st und ihre I Ü nge r. In Berlin entstanden das Opernhaus und das Neue Museum; in Marienburg erhob sich das mächtige Schloß des deutschen Hochmeisters aus den Trümmern, und auf der Rauhen Alp wurde die Stammburg des Hohenzollerngefchlechtes zu neuer Pracht errichtet. Unter Friedrich Wilhelm schuf auch der Bildhauer Rauch das prächtige Reiterstandbild Friedrichs des Großen. Auch die Dichtkunst und die Wissenschaft wurden von dem Könige gefördert. — Leider hatten die vielen Aus-regnngen über die Erfolglosigkeit seiner Politik die Gesundheit des Königs untergraben. Es entwickelte sich ein schweres Gehirnleiden, so daß er 1857 seinem Bruder Wilhelm aus ein Jahr die Regierung des Landes übertragen mußte. Dac>

7. Teil 3 - S. 170

1912 - Leipzig : Freytag
170 das ganze Heer führte der greise, achtzigjährige Feldmarschall dort Wr augel; die Österreicher standen unter dem Kommando des Feldmarschallentnants von G a b l e n z, und die preußischen Truppen führte P r i n z F r i e d r i ch K a r l an, der an seinem Stabschef, dem Obersten von B l u m e n t h a l, einen tüchtigen, einsichtsvollen Gehilfen hatte. Am 1. Februar überschritten die Verbündeten in zwei Kolonnen die Eider; Prinz Friedrich Karl ging von Kiel auf Missunde vor, und die Österreicher und die preußische Garde traten von Rendsburg den Vormarsch auf Schleswig an. Die dänische Armee stand unter dem General demeza hinter dendane-werken; das waren gewaltige Schanzen, die sich von der Schlei quer durch die Halbinsel nach Westen zogen. Nach Moltkes Plan sollte hier der Krieg mit einem gewaltigen Schlage beendet werden; der rechte Flügel der Verbündeten sollte über die Schlei gehen, auf Flensburg marschieren und so das dänische Heer, das zugleich in der Front angegriffen werden sollte, gefangen nehmen. Prinz Friedrich Karl suchte in schnellem Anlauf am 2. Februar bei Missunde den Übergang über die Schlei zu erzwingen. Allein er fand hier so heftigen Widerstand, daß er das Gefecht abbrechen mußte. Trotzdem hielt er an seinem Vorhaben fest; er führte feine Truppen ostwärts, um in den nächsten Tagen den Übergang über den Meeresarm von neuem zu versuchen. Mittlerweile hatte aber der dänische Feldherr die Absicht seiner Gegner und damit die Gefahr für sein Heer erkannt. Er ließ die Geschütze vernageln und gab in der Nacht vom 5. zum 6. Februar die erste feste Stellung preis. Die Preußen kamen mit ihrer Umgehung zu spät. Als die Österreicher den Abmarsch der Feinde bemerkten, nahmen sie die Verfolgung auf; bei Ö v e r s e e erreichten sie die feindliche Nachhut und brachten ihr Verluste bei. Die Dänen bezogen nun ihre zweite feste Stellung; ein Teil des Heeres nahm in den Düppeler Schanzen Aufstellung, der andere besetzte die Festung F r i d e r i c i a. Die Folge davon war eine Teilung der Verbündeten; während Prinz Friedrich Karl den Dänen nach Düppel folgte, zogen die Österreicher und die preußische Garde nach Norden, besetzten Kolding und schlossen die Festung Fride-ricia ein. Die Entscheidung des Krieges aber konnte nur bei Düppel fallen. — Der Insel Assen gegenüber zieht sich auf der Halbinsel Sundewitt ein kleiner Höhenzug hin, der die Südostecke der Halbinsel abschneidet. Ans ihm hatten die Dünen zehn Erdschanzen derart angelegt, daß sechs die erste und vier die zweite Reihe bildeten. Die einzelnen Schanzen waren durch Gräben und Zwischenwerke miteinander verbunden, so daß eine feste Linie entstanden war, die mit beiden Enden das Meer berührte. Vor den Schanzen waren breite und tiefe Gräben ausgehoben worden, und das Gelände noch weiter vorwärts war durch Eggen, Drahtgitter Wolfsgruben und Palisaden möglichst unwegsam gemacht. Hinter der zweiten Schanzenreihe boten noch die Düppelmühle und die zwei Brückenköpfe an der Schiffsbrücke nach Alsen feste Verteidigungspunkte. Den preußischen Heerführern kam es nicht bloß darauf an, die Schanzen zu erobern, sie wollten vielmehr die dänische Armee völlig vernichten. Deshalb entwarf der Oberst von Blumenthal den kühnen Plan, an einem geeigneten Punkte am Nordende des Alseusundes auf Booten nach der Insel Alsen überzusetzen und die Dänen zu einer Schlacht im freien Felde zu zwingen. Mit dem Unternehmen

8. Teil 3 - S. 159

1912 - Leipzig : Freytag
159 das Gesetz zu handeln. Da wandte sich der Kurfürst nach Frankfurt und stellte sich unter den Schutz des Bundestages. Sofort rückten österreichische und bayrische Truppen in das Land ein, um das Volk unter das Joch des Fürsten zu beugen. Hessen-Kassel hatte aber bis jetzt zu der Union gehört; deshalb fühlte sich Preußen gezwungen, die hessischen Untertanen gegen eine willkürliche Unterdrückung zu beschützen. Es schickte Truppen in das Land, die Kassel und Fulda besetzten. So standen sich auf deutschem Boden die beiden deutschen Großmächte Preußen und Österreich kampfbereit gegenüber; es schien, als sollte der große Entscheidungskrieg zwischen den beiden Gegnern endlich ausgefochten werden. Schon setzte man in Preußen die Armee auf den Kriegsfuß, schon sammelten sich österreichische Truppen in Böhmen, als Preußen das erhobene Schwert sinken ließ. Es sah plötzlich ganz Europa gegen sich; Rußland, England und Frankreich waren bereit, mit Österreich gegen Preußen loszuschlagen, weil sie nicht wünschten, daß Deutschland durch Preußen einig und damit stark und mächtig gemacht würde. Friedrich Wilhelm war nicht der Mann, seinen Willen mit dem Schwerte in der Hand gegen Europa durchzusetzen. Er befahl vielmehr seinem Ministerpräsidenten, wegen des Friedens mit Österreich zu unterhandeln. Am 29. November 1850 kan: zwischen Preußen und Österreich der Vertrag zu Olmütz zustande. Die preußische Politik und das Ansehen Preußens erlitten eine schwere Niederlage; denn Preußen mußte sich verpflichten, die Union aufzulösen, den Bundestag zu beschicken und seine Truppen aus Kurhessen zurückzuziehen. Damit verzichtete Preußen auf eine Neugestaltung Deutschlands. Der zweite Versuch, durch das Eingreifen der Fürsten dem deutschen Vaterlande Einheit nach außen und Freiheit nach innen zu geben, war ebenfalls kläglich gescheitert. Deutschland war zur weiteren Ohnmacht verdammt. Aber schon ging der Stern des Mannes auf, der Deutschland zu Ruhm und Ehren führen sollte: Otto von Bismarck kam als preußischer Bundesgesandter nach Frankfurt. 4. Ter erste tirtcfl um Schleswig-Holstein. Im Jahre 1460 hatten die Stände von Schleswig und Holstein den König Christian I. von Dänemark zu ihrem Herzoge gewählt, nachdem er geschworen hatte, die Selbständigkeit der beiden Staaten niemals anzutasten und beide „auf ewig ungeteilt" zu lassen. In dieser Verbindung hatten sich die Bewohner der beiden Herzogtümer über 372 Jahrhunderte wohl gefühlt. Da bildete sich zur Zeit des deutschen Befreiungskampfes in Dänemark eine Partei, die das Ziel verfolgte, den dänischen Staat bis zur Eider auszudehnen. Damit war der Gedanke ausgesprochen, das Herzogtum Schleswig Dänemark einzuverleiben; es sollte seine Selbständigkeit verlieren und von Holstein getrennt werden. Wirklich bereitete die dänische Regierung den widerrechtlichen Schritt vor, indem sie den Beamten befahl, im Verkehr mit dem Volke nur noch die dänische Sprache anzuwenden. Im Sturmjahr 1848 erklärte dann König Friedrich Vii. Schleswig für eine Provinz des dänischen Staates. Da ging ein Schrei der Entrüstung durch Schleswig-Holstein. Die Bewohner erhoben sich, richteten eine eigene Regierung ein und griffen zu den Waffen. Da sie aber im Felde unglücklich kämpften, wandten sie sich au den preußischen Staat uni Hilfe.

9. Teil 3 - S. 171

1912 - Leipzig : Freytag
171 war auch General von Moltke einverstanden; freilich bezeichnete er es als „unsicher, von Wind und Wetter, zufälligen Umständen und Glück abhängig". Dennoch hielten Prinz Friedrich Karl und Blmnenthal an der Ausführung des kühnen Gedankens fest; in aller Stille bereiteten sie alles zum Übergange vor. Als er aber in der Nacht vom 2. zum 3. April zur Ausführung kommen sollte, erhob sich plötzlich ein solcher Sturm, daß ein Übersetzen aus kleinen Fahrzeugen unmöglich war. Eine Flotte stand den Preußen aber nicht zur Verfügung. Die beiden Feldherren ließen nun den Plan fallen, da er kein Gelingen mehr versprach, weil er von Spionen der dänischen Heeresleitung verraten worden war. Sie legtew jetzt das Hauptgewicht auf eine regelrechte Belagerung der Schanzen. Die schweren Belagerungsgeschütze verdoppelten ihre Tätigkeit, und durch Anlegen von Parallelen näherten sich die Preußen deu Verteidigern. Am 17. April war alles zum Sturme bereit; in der folgenden Nacht rückten die Sturmkolonnen in die vierte Parallele ein. Gegen Morgen eröffneten die Belagerungsgeschütze ein vernichtendes Feuer; mit dem Glockenschlag der 10. Stunde verstummte plötzlich das ohrenbetäubende Krachen und Heulen, und mit lautem Hurra stürzten die Sturmkolonnen aus den Gräben hervor. Nichts konnte die heldenmütigen Krieger aufhalten; im Nu waren Palisaden und andere Hindernisse hinweggeräumt. Schon nach 15 Minuten waren die sechs ersten Schanzen in den Händen der Preußen, bald wehten auch von den andern die Fahnen der Sieger. Gegen 2 Uhr war die Arbeit getan, die Düppelmühle und die Brückenköpfe waren ebenfalls erobert. Hier mußten die tapfern Kämpfer innehalten, weil die Dänen die nach Alsen führende Brücke schnell abgefahren hatten. Unermeßlicher Jubel hallte beim Bekanntwerden der Siegesbotschaft durch das deutsche Land; König Wilhelm aber eilte auf den Kriegsschauplatz, um seinem Heere für die herrliche Tat zu danken. — Nach einigen Tagen räumten die Dänen auch Fridericia; sie zogen sich auf ihre Inseln zurück. Nun mischte sich das Ausland in den Krieg. Die Engländer bewirkten einen Waffenstillstand, der vom 12. Mai bis 26. Juni währte, und beriefen die Großmächte nach London, um die Frage der beiden Herzogtümer zu regeln. Die Dünen aber lehnten jedes Zugeständnis ab; sie wiesen auf ihre Flotte und ihre Inseln hin und benahmen sich nicht wie Besiegte, sondern wie siegreiche Förderer. So mußte das Schwert abermals entscheiden. Was die Dänen nicht für möglich gehalten hatten, das vollbrachten die Preußen unter der Führung des Prinzen Friedrich Karl und des Generals von Moltke. In den frühen Morgenstunden des 29. Juni setzten sie über den Alsensnnd und eroberten nach einem erbitterten Kampfe die Insel Alsen. Diese herrliche Waffentat brach den Trotz der Dänen; sie erkannten, daß die Flotte sie nicht zu schützen vermochte, und daß sie auf ihren Inseln nicht sicher waren. Zugleich ging auch ganz Jütland verloren; auf der äußersten Nordspitze wehten österreichische und preußische Fahnen. Am 20. Juli begann der Waffenstillstand. Jmfrieden zu Wien (30. Oktober 1864) trat Dänemark alle seinerechte auf Schleswig-Holstein und Lauenburg an den König von Preußen und Kaiser von Österreich ab. — Somit waren die beiden Herzogtümer dem Deutschtum gewonnen; zugleich hatte sich die Heeresreform König Wilhelms glänzend bewährt.

10. Teil 4 - S. 83

1910 - Leipzig Wien : Freytag
83 bezirke Erfurt und Merseburg von dem Regierungsbezirke Magdeburg fast ganz abgeschlossen sind. In diesem liegt der alte Vorort gegen die Slawen, das als wichtiger Elbübergang stark befestigte Magdeburg. Es liegt aber auch in einer fruchtbaren Börde, wo Getreide und Zuckerrüben gebaut werden, und ist deshalb ein Mittelpunkt des Getreide- und Zuckerhandels. Außerdem hat es viel Maschinenfabriken. Ebenso wie Halberstadt war es früher Sitz eines geistlichen Fürsten. In der Altmark, einem weniger bevölkerten und fruchtbaren Teile, ist Stendal die Hauptstadt und zugleich Verkehrsknotenpunkt. Von dem Regierungsbezirk Merseburg gehören die alten sächsischen Städte Torgau und Wittenberg zum Tieflande. Zwischen der Nord- und Ostsee eingeschlossen ist die Provinz Schleswig-Holstein. Die meerumschlungenen alten Elbherzogtümer werden gegen Dänemark durch das kleine Flüßchen Königsau begrenzt. Die Provinz wird von drei nordsüdlich verlaufenden Streifen durchzogen, dem fruchtbaren östlichen Hügellande, in das Förden (d. i. Fjorde) tief eindringen und wo zahlreiche schöne Seen zwischen Moränenhügeln gelagert sind, einem mittleren, unfruchtbaren Geestgebiet und dem westlichen Marschlande, das sich in Inseln und Wattengebiete verliert. Es wird im W. von Nordfriesen bewohnt, im 0. von Niedersachsen. Das südlich gelegene Herzogtum Holstein und das nördlich gelegene Schleswig bilden mit dem Herzogtum Lauenburg zusammen einen Regierungsbezirk, dessen Sitz Schleswig ist. Es liegt an der Schlei in-der Nähe eines alten dänischen Gienzwalles, des Danewerks. Die regste Fabrikstadt von Schleswig ist Flensburg. Auf der Halbinsel Sundewitt befanden sich die Diippeler Schanzen und gegenüber liegt die Insel Alsen. In Holstein hat sich Kiel, die Hauptstadt der Provinz, zu einer lebhaften Handels- und Hafenstadt entwickelt, Es ist Kriegshafen, hat große Schiffswerfte und eine Universität. Bei Holtenau geht der Kaiser Wilhelm-Kanal von der Kieler Förde aus und führt über Rendsburg in der Nähe des alten Eiderkanales nach Brunsbüttel an der Elbmündung. Der Knotenpunkt der Eisenbahnen ist Neumünster, die größte Stadt ist Altona. Es hat viel Fabriken und bedeutenden Handel. In der Nähe liegt Ottensen, als Endpunkt der Villenvororte. Im alten Lauenburg durchschneidet die Hamburg—berliner Bahn den Sachsenwald; hier legt in Friedrichsruh des Reiches erster Kanzler begraben. Auf der Westseite der Provinz liegen keine größeren Städte. Zu Schleswig-Holstein gehört die seit 1890 wiedergewonnene Felseninsel Helgoland. Sie ist als Stützpunkt der Flotte zum Schutze unserer Küste trotz ihrer Kleinheit von großem Werte. Größer sind Sylt (Fig. 45) und Föhr. Die Provinz Hannover reicht mit ihrem Südzipfel in das Deutsche Mittelgebirge hinein und erstreckt sich im N. von der Elbe bis zur Ems. Sie ist in sechs Regierungsbezirke emgeteilt, von denen Hildesheim und ein Teil von Osnabrück zum Gebirge gehören. a 1 We3er und B,be liegt der Regierungsbezirk Stade. Die alte Salzstadt Stade hegt m der Nähe der Elbe. Das Marschgebiet ist durch sein Obst und seine Ziegeleien bemerkenswert. An der Mündung der Weser liegt der preußische Hafen Geestemunde neben Bremerhaven. An der Aller liegt die alte Bischofsstadt Verden (sprich; Fehrden).
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